Betrug im Netz erkennen
Wie kann ich mich vor Onlinebetrug schützen?
Felix, 34: Er möchte unbedingt eine neue Spielekonsole bestellen, doch die ist fast überall ausverkauft. Bei einer großen Verkaufsplattform im Internet wird er fündig und entdeckt einen Anbieter, der noch wenige Geräte auf Lager hat.*
Endlich ist sie da, die aktuellste Gaming-Maschine! Das Teil muss ich haben, finde aber keinen Shop, der noch eins auf Vorrat hat. Nach längerer Recherche entdecke ich einen Verkäufer bei einem Kleinanzeigen-Portal, der noch ein paar Konsolen hat – was ein Glück, denke ich.
Ich schreibe dem Händler und sage, dass ich sofort kaufen möchte. Ich will ja schließlich direkt loszocken und nicht mehr bis Weihnachten warten. Innerhalb von wenigen Stunden antwortet er und bittet mich, ab jetzt per E-Mail mit ihm zu kommunizieren. Das sei für ihn einfacher, meint er. Gerne möchte der Händler mit mir ins Geschäft kommen und bietet mir an, sofort nach der Zahlung die Konsole zu versenden. Noch heute Abend könnte das Gerät in die Post gehen, dann wäre es bis Ende der Woche bei mir! Ich schreibe ihm, das von meiner Seite alles klar geht. Er schlägt vor, dass ich in Gutscheinen bezahlen soll, weil er vertragliche Probleme mit seinem Zahlungsdienstleister habe. Auf diese Weise wäre der Kauf für beide Seiten sicher. Klingt plausibel, denke ich mir und kaufe schnell Gutscheine eines großen Online-Händlers im Wert von 500 Euro. Anschließend sende ich ihm die Coupons zu.
Es ist Ende der Woche und meine Konsole noch nicht da. Ich schreibe dem Händler. Vielleicht gibt es ja logistische Probleme. Auf eine Antwort warte ich bis heute. Auch meine weiteren E-Mails werden ignoriert. Eine Telefonnummer habe ich nicht. Als ich die Gutschein-Codes prüfe, wurde das Guthaben bereits eingelöst und eine Rückbuchung ist unmöglich...
Wie kann ich mich gegen Onlinebetrug schützen?
Dieses Beispiel zeigt nur eine von unzähligen Methoden, die BetrügerInnen immer wieder anwenden. Im Internet ist es sehr einfach, seine Identität zu verschleiern. Das spielt ihnen in die Karten. Jedoch können Sie sich mit wenigen Kniffen wappnen und Kriminellen mit diesen Tipps entgegentreten:
1. Verkäufer/Käufer prüfen: Gibt es Bewertungen zum Händler? Bietet er sichere Zahlungsmethoden wie Rechnungskauf an?
2. Bei Kleinanzeigen-Portalen nicht im Voraus zahlen: Die Plattform übernimmt meist keinerlei Haftung für Zahlungen. Ungewöhnliche Zahlungsmethoden, wie bspw. Guthabenkauf, sollten Sie nie wählen.
3. Skeptisch sein, wenn der Verkäufer/Käufer Zeitdruck vorgibt: Das kann eine Masche sein, die Sie zum überhasteten Handeln drängen soll. Damit möchten Betrüger Ihnen die Zeit zum Nachdenken nehmen.
4. Verhandlungen nur innerhalb der jeweiligen Handelsplattform führen: Indem Betrüger mit Ihnen per E-Mail oder SMS kommunizieren, umgehen sie die Sicherheitsmechanismen der Verkaufsportale.
5. Auf telefonische Zahlungsaufforderungen von angeblichen Verwandten, Freunden oder Händlern nicht eingehen: Dahinter verbergen sich meist Betrugsversuche, wie der bekannte Enkeltrick.
*fiktiver Anwendungsfall
- Kurz-URL:
- https://www.bsi.bund.de/dok/14119922