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Cybermobbing und Cyberstalking

Soziale Medien, Messenger-Dienste und andere Apps ermöglichen, bzw. erleichtern Cybermobbing und Cyberstalking. Sie bieten oft nicht nur die Plattformen an, auf denen das Mobbing bzw. Stalking stattfinden, sondern machen auch private Informationen der Nutzenden öffentlich zugänglich.

Aus diesem Grund möchten wir Ihnen einige allgemeine Informationen zu diesen Themengebieten anbieten, auch wenn das BSI selbst in diesen Fällen im Regelfall nicht der zuständige Ansprechpartner ist. Wir verweisen untenstehend auf Organisationen, die sich ausführlicher mit diesen Themen befassen und Ihnen im konkreten Fall weiterhelfen können. Wenden Sie sich an diese Organisationen, wenn Sie von Cybermobbing oder Cyberstalking betroffen sind.

Obwohl bei beiden Phänomenen Informationstechnik genutzt wird, um andere auszugrenzen oder ihnen nachzustellen, können technische Schutzmaßnahmen dieses Verhalten nur in einem geringen Maße beeinflussen. Selbst wer seine Geräte oder Accounts gut schützt, kann Opfer von Cybermobbing oder Cyberstalking werden.

Cybermobbing

Cybermobbing, seltener auch Cyberbullying, steht für verschiedene Formen der Diffamierung, Belästigung, Bedrängung und Nötigung anderer Menschen oder Firmen über das Internet, zum Beispiel über E-Mail, Messenger oder soziale Medien. Das Opfer wird durch aggressive oder beleidigende Texte, kompromittierende Fotos oder Videos, die zum Beispiel in sozialen Netzwerken veröffentlicht werden, angegriffen oder der Lächerlichkeit ausgesetzt.

Insbesondere junge Menschen sind betroffen. Deren Altersgenossen sind sich womöglich nicht bewusst, dass Cybermobbing strafbar sein kann, dass es Persönlichkeitsrechte wie das Recht am eigenen Bild gibt. Wobei hier mit "eigenem Bild" nicht der Urheberschutz gemeint ist – der gilt natürlich auch. Gemeint ist, dass ich das Foto, das ich von einer anderen Person gemacht habe, in der Regel nicht ohne Zustimmung der aufgenommenen Person veröffentlichen darf.

Kindern und Jugendlichen ist womöglich auch nicht bewusst, welche massiven und langanhalten Schäden Cybermobbing hervorrufen kann. Zum Beispiel können sich auf YouTube veröffentlichte Videos und auf Facebook verteilte Fotos mit einer Geschwindigkeit und einer Reichweite verbreiten, die noch vor wenigen Jahren nicht vorstellbar waren, als sich Mobbing auf das unmittelbare soziale Umfeld wie das Kollegium, die Klasse oder den Schulhof beschränkte.

In manchen Fällen geht Cybermobbing einher mit einem sogenannten Identitätsdiebstahl. Der Täter oder die Täterin versucht dann beispielsweise, dem Opfer die Zugangsdaten zu einem Nutzerprofil in einem sozialen Netzwerk zu entlocken und das Profil zu übernehmen. Dort werden dann – vermeintlich im Namen des Opfers – Inhalte gepostet oder in Nachrichten geschrieben, die das Opfer in Misskredit bringen sollen.

Im direkten Zusammenhang mit Cybermobbing steht oft auch das sogenannte Doxing – also das systematische Absuchen und Zusammentragen von persönlichen Daten zu einer einzelnen Person aus öffentlichen Quellen. Die persönlichen Daten des Opfers können im Anschluss veröffentlicht werden, um es bloßzustellen oder zu bedrohen. Schon der psychologische Effekt, dass diese Daten öffentlich sind, hat oft schon erhebliche Konsequenzen für die Betroffenen. Zusätzlich können die Daten von fachkundigen Personen zum Knacken von Online-Accounts und anschließendem Identitätsdiebstahl verwendet werden.

Cyberstalking

Cyberstalking (auch Digital Stalking oder Onlinestalking) bezeichnet das Nachstellen, Verfolgen und auch Überwachen einer Person mit digitalen Hilfsmitteln. Dies geschieht insbesondere in Beziehungen, wovon beispielsweise sowohl aktuelle als auch ehemalige Partnerinnen oder Partner betroffen sein können. Hierzu werden nicht nur Informationen des Opfers verwendet, die es in sozialen Netzwerken veröffentlicht, sondern auch sogenannte Stalkerware, also Programme auf dem Smartphone des Opfers, mit denen Informationen gesammelt werden können.

Ähnlich der Spyware können solche Apps dafür verwendet werden, Chat-Nachrichten, SMS oder den Standort der Person auf den Computer des Täters zu übermitteln. Auch Apps, die eigentlich dazu dienen, das Smartphone im Falle eines Verlusts zu lokalisieren, können zu privaten Spionagezwecken missbraucht werden. Um solche Apps zu installieren, wird in der Regel nur kurz Zugriff auf das zu überwachende Gerät benötigt. Anschließend ist es für das Opfer nicht zu erkennen, dass es ausspioniert wird.