BSI aktualisiert Standards für Smart-Meter-Gateways
Datum 19.12.2024
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat das aktualisierte Schutzprofil PP-0073 sowie die Technischen Richtlinien TR-03109-1 und TR-03116-3 für das Smart-Meter-Gateway (SMGW) veröffentlicht. Dazu fand am 13. Dezember 2024 eine Anhörung im Ausschuss Gateway-Standardisierung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unter hoher Beteiligung von Bundesverbänden, Partnerbehörden sowie Unternehmensvertreterinnen und -vertretern aus Forschungsprojekten statt. Daraufhin erteilte das BMWK dem BSI die Zustimmung nach § 27 MsbG Abs. 4. Die bislang geltenden Fassungen sowie dazugehörige Anlagen bleiben bis zum Ablauf des 31. Dezember 2027 weiterhin gültig.
Mit den neuen technischen Standards trägt das BSI einerseits den sich verändernden Anforderungen des Energiemarktes Rechnung und erfüllt andererseits alle gesetzlichen Fristen aus dem Messstellenbetriebsgesetz. Beispielsweise wird durch einheitliche Anwendungsprogrammierschnittstellen (API) die Interoperabilität hin zur Austauschbarkeit an den Schnittstellen entwickelt. Somit können Verbrauchsdaten für den Anschlussnutzer einheitlich visualisiert werden und es wird Plug & Play für Steuerungseinrichtungen ermöglicht. Darüber hinaus enthalten die BSI-Standards verbindliche Anforderungen für die Anbindung von Messeinrichtungen für die registrierende Lastgangmessung. Hierdurch können nun auch große Verbraucher und Erzeuger sicher über SMGW in Kommunikationsnetze eingebunden werden. Mit neuen Funktionen und prozessualen Verbesserungen zur Wiederverwendung wird der Smart-Meter-Rollout künftig wirtschaftlicher und nachhaltiger.
Durch die Verwendung von intelligenten Messsystemen – und der damit einhergehenden Verwendung von zertifizierten SMGW - werden wichtige Systeme des Energienetzes über eine sichere Kommunikationsinfrastruktur vernetzt. Zugleich wird Cyber-Angriffen auf solche Systeme wirksam begegnet. Durch den Einsatz von SMGW können Netzzustandsdaten erhoben werden. Dies ermöglicht mehr Transparenz über die Leistungsflüsse im Verteilnetz. Zudem können flexible Verbrauchseinrichtungen (Wärmepumpen, Elektromobile usw.), Anlagen zur Speicherung elektrischer Energie und dezentrale Erzeugungsanlagen über das SMGW gesteuert und netz- und marktdienlich eingesetzt werden.
SMGW als zentrale Kommunikationseinheiten gewährleisten Datenschutz und Datensicherheit auf höchstem Niveau („Security & Privacy by Design“). Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) entwickelt das BSI daher Anforderungen in Form von Schutzprofilen und Technischen Richtlinien. Diese beziehen sich auf vertrauenswürdige Produktkomponenten (SMGW mit integriertem Sicherheitsmodul, Kommunikationsadapter), deren sicheren IT-Betrieb (Administration) und auf die vertrauenswürdige Kommunikationsinfrastruktur (Smart-Metering-Public-Key-Infrastruktur).