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Verschlüsselung auf mobilen Geräten

Die Möglichkeiten, Daten auf einem mobilen Gerät zu verschlüsseln, variieren je nach dem verwendeten Betriebssystem und dessen Version. Tendenziell lässt sich sagen, dass die Qualität der Datenverschlüsselung in neueren Versionen gestiegen ist.

Unerlaubte Zugriffe mit Kennwörtern vermeiden

Bevor Sie tiefer in die Verschlüsselung mobiler Geräte einsteigen, sollten Sie in Form eines Display-Kennwortes eine Zugangssperre für Ihr Smartphone, Tablet und ähnliche Geräte setzen. In der Regel kann dieses nur mit Expertenwissen umgangen werden. Das Display-Kennwort ist allerdings kein Schutz für eine ggf. entnehmbare bzw. externe Speicherkarte. Vermeiden Sie dabei einfache Zahlenkombinationen wie z.B. die Wiederholung einer einzelner Zahl ("0000") oder "1234".

Außerdem sollten Sie die SIM-Karte ebenfalls mit einem Kennwort bzw. einer PIN schützen. Wird die SIM-Karte aus dem Smartphone oder Tablet entfernt, bleibt der Zugriff auf die SIM-Karte ohne passendes Kennwort weiterhin gesperrt. Dort gespeicherte Daten können dann nicht ausgelesen werden und natürlich können bei einem Verlust des Smartphones oder Tablets auch keine Anrufe getätigt oder andere kostenpflichtige Dienste im Namen des regulären Besitzers genutzt werden.

Integrierte Verschlüsselung des mobilen Geräts aktivieren

Viele neuere Geräte verfügen mittlerweile über eine Option zur Speichergrundverschlüsselung. Dies ist eine Verschlüsselungstechnik, die auf dem jeweiligen Gerät bereits integriert ist und das komplette Gerät inklusive gespeicherter Daten verschlüsselt. Ist diese aktiviert, können die Benutzerdaten in der Regel noch nicht einmal mit erheblichen Aufwänden, einem entsprechenden Hardwarelabor und tiefem Detailwissen lesbar gemacht werden.

Die Speichergrundverschlüsselung setzt in der Regel ein Einschalt- bzw. Display-Kennwort voraus. Ob und welches Verschlüsselungsverfahren auf Smartphones verfügbar ist, ist hersteller- und versionsabhängig. Dies betrifft ebenso deren Einstellung bzw. Aktivierung, welche unter anderem dem Gerätehandbuch entnehmbar sind. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihr Gerät über eine Speichergrundverschlüsselung verfügt, erkundigen Sie sich bei unterschiedlichen Quellen über die Verschlüsselungsmöglichkeiten oder wenden Sie sich direkt an den Hersteller.

Verfügbare Verschlüsselungsprogramme

Wenn Sie nur einzelne Daten wie private Dokumente, Fotos oder Videos verschlüsselt speichern wollen, müssen Sie sich eine entsprechende App auf dem mobilen Gerät installieren. Entsprechende Apps finden Sie über die offiziellen App Stores. Gegebenenfalls ist individuell zu prüfen, inwiefern das jeweilige Programm mit dem mobilen Gerät kompatibel ist, insofern dies nicht automatisch geschieht.

Die zusätzliche Verschlüsselung einzelner Daten kann unter folgenden Umständen sinnvoll sein: Liegen die Daten ohne Verschlüsselung (in lesbarer Form) vor und versendet beispielsweise eine Malware diese Daten , könnten diese von den jeweiligen Empfängern gelesen werden. Bei einer zusätzlichen Verschlüsselung einzelner Dateien wären diese in einem solchen Fall weiterhin geschützt. Zudem sind Daten, die Sie beispielsweise auf externen SD-Karten oder in einer Cloud ablegen, über die Gerätegrundverschlüsselung nicht verschlüsselt.

Wirksamkeit der mobilen Verschlüsselung erhöhen

  • Achten Sie auf ein gutes mobiles Patchmanagement
  • Installieren Sie Sicherheitsupdates immer so schnell wie möglich.
  • Schalten Sie das automatische Verbinden mit öffentlichen WLAN-Netzen aus.
  • Behalten Sie die Einstellung "Sicheres Browsen" bei. Je nach Gerätetyp sind die vorinstallierten Browser standardmäßig darauf eingestellt, beispielsweise bei Android-Geräten. Die über den Browser aufgerufenen Inhalte werden mit dieser Einstellung vor der Weiterleitung der Inhalte auf das Smartphone auf Malware untersucht. Sie sollten diese Einstellung daher nicht abstellen.
  • Aktivieren Sie drahtlose Schnittstellen wie WLAN, BlueTooth, GPS und Mobilfunk sowie mobiles Internet - auch zu Gunsten einer erhöhten Akku-Laufzeit sowie geringerer Mobilfunkkosten – nur, wenn Sie es benötigen.
  • Rooten bzw. Jailbreaken ist nur für Labor-Untersuchungen oder spezielle Entwicklungsarbeiten geeignet, keinesfalls für den alltäglichen Gebrauch. Bei Geräten mit manipulierter Firmware entfällt meist die Herstellergarantie, Auswirkungen möglicher Malware können umfangreicher sein und es existiert die Gefahr das Gerät bei fehlerhaften Root-Versuchen unbrauchbar zu machen.
  • Ein Tipp für alle IT-Affinen unter Ihnen: Falls Sie für Testzwecke den Entwicklermodus eingeschaltet haben, sollten Sie diesen nach dem Test wieder deaktivieren, da das Smartphone im Entwicklermodus stark angreifbar ist.