Smart Metering Systems
Intelligente Messsysteme
Hintergrund
Die fortschreitende Energiewende führt zu einer stark steigenden Zahl der verbauten dezentralen Erzeugungsanlagen (insb. Photovoltaikanlagen oder Stromspeicher mit Wechselrichter) sowie lastvariabler Verbrauchseinrichtungen (z.B. Wärmepumpen oder Wallboxen). Um Erzeugung und Verbrauch im Sinne der Netzstabilität flexibel aufeinander abzustimmen, ist es notwendig die entsprechenden Produktkomponenten im intelligenten Energienetz (Smart Grid) sicher zu vernetzen.
Darin sind intelligente Messsysteme, auch "Smart Metering Systems" genannt, wichtige Elemente. Auf der einen Seite sorgen sie für Verbrauchstransparenz, auf der anderen Seite für die sichere Übermittlung von Messdaten. Mit der zusätzlichen Fähigkeit, eine Plattform für die Steuerung von elektronischen Verbrauchsgeräten und Erzeugungsanlagen zu bieten, verbessern sie zudem das Last- und Erzeugungsmanagement im Verteilnetz. Zentrale Komponente eines intelligenten Messsystems ist das Smart-Meter-Gateway (SMGW) als Kommunikationseinheit mit integriertem Sicherheitsmodul. Als Erweiterung für das Steuern und Schalten im Smart Grid können sog. CLS-Komponenten (Controllable Local Systems), z.B. Steuerboxen oder EMS-Systeme (Energiemanagementsysteme), eingesetzt werden.
Da es beim Aufbau und der Nutzung eines intelligenten Netzes nicht zuletzt auch um die Verarbeitung personenbezogener Daten geht, sind die Sicherheit und der Schutz eben jener eine zentrale Voraussetzung für die öffentliche Akzeptanz intelligenter Messsysteme. Die zukünftigen Energieversorgungssysteme, insbesondere die dafür verwendeten intelligenten Messsysteme, erfordern somit verbindliche und einheitliche sicherheitstechnische Vorgaben sowie funktionale Anforderungen zur Wahrung der Interoperabilität.
Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) entwickelt das BSI daher Anforderungen an vertrauenswürdige Produktkomponenten (Smart-Meter-Gateway mit integriertem Sicherheitsmodul und CLS-Komponenten), deren sicheren IT-Betrieb (Administration) und an die vertrauenswürdige Kommunikationsinfrastruktur (Smart Metering PKI). Die Einhaltung der Vorgaben werden im Rahmen eines Zertifizierungsverfahrens durch das BSI überprüft. Eingebunden in die Entwicklung werden verschiedene Verbände aus den Bereichen Telekommunikation, Informationstechnik, Energie, Wohnungswirtschaft und Verbraucherschutz sowie die Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, die Bundesnetzagentur sowie die Physikalisch-Technische Bundesanstalt.
Das BSI entwickelt nach dem Messstellenbetriebsgesetzes (MsbG) entsprechende technische und organisatorische Vorgaben zur Gewährleistung von Datenschutz, Datensicherheit und Interoperabilität.

Smart-Meter-Gateway - Cybersicherheit für die Digitalisierung der Energiewirtschaft
- Kurz-URL:
- https://www.bsi.bund.de/dok/6616854