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Radio Frequency Identification (RFID)

Was sind RFID-Systeme?

RFID bezeichnet Verfahren zur automatischen Identifizierung von Objekten über Funk. Der Einsatz von RFID-Systemen eignet sich grundsätzlich überall dort, wo automatisch gekennzeichnet, erkannt, registriert, gelagert, überwacht oder transportiert werden muss.
RFID-Systeme werden in vielfältigen Varianten angeboten. Trotz der großen Bandbreite der RFID-Lösungen ist jedes RFID-System durch die folgenden drei Eigenschaften definiert:

  1. Elektronische Identifikation:
    Das System ermöglicht eine eindeutige Kennzeichnung von Objekten durch elektronisch gespeicherte Daten.
  2. Kontaktlose Datenübertragung:
    Die Daten können zur Identifikation des Objekts drahtlos über einen Funkfrequenzkanal ausgelesen werden.
  3. Senden auf Abruf (on call):

Ein gekennzeichnetes Objekt sendet seine Daten nur dann, wenn ein dafür vorgesehenes Lesegerät diesen Vorgang abruft.
Ein RFID-System besteht technologisch betrachtet aus zwei Komponenten, einem Transponder und einem Lesegerät:

  • Der Transponder – auch als "Tag" bezeichnet – fungiert als eigentlicher Datenträger. Er wird an einem Objekt angebracht (beispielsweise an einer Ware oder einer Verpackung) bzw. in ein Objekt integriert (z. B. in eine Chipkarte) und kann kontaktlos über Funktechnologie Funktechnologie ausgelesen und je nach Technologie auch wieder beschrieben werden. Grundsätzlich setzt sich der Transponder aus einer integrierten Schaltung und einem Radiofrequenzmodul zusammen. Auf dem Transponder sind eine Identifikationsnummer und weitere Daten über den Transponder selbst bzw. das Objekt, mit dem dieser verbunden ist, gespeichert.
  • Das Erfassungsgerät – typischerweise und auch im Folgenden kurz nur als Lesegerät bezeichnet – besteht je nach eingesetzter Technologie aus einer Lese- bzw. einer Schreib-/Leseeinheit sowie aus einer Antenne. Das Lesegerät liest Daten vom Transponder und weist ggf. den Transponder an, weitere Daten zu speichern. Weiterhin kontrolliert das Lesegerät die Qualität der Datenübermittlung. Die Lesegeräte sind typischerweise mit einer zusätzlichen Schnittstelle ausgestattet, um die empfangenen Daten an ein anderes System (PC, Automatensteuerung, …) weiterzuleiten und dort weiter zu verarbeiten.

RFID-Systeme nutzen unterschiedliche Frequenzbereiche vom Langwellen- bis zum Mikrowellenbereich. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal von RFID-Systemen besteht in der jeweils zum Einsatz kommenden Speichertechnologie. Hierbei wird grundsätzlich zwischen Read-only- und Read-write-Systemen unterschieden.

Auch die Art der Energieversorgung des Transponders und die daraus resultierende Unterscheidung in aktive Transponder mit eigener Energiequelle bzw. passive Transponder, die durch das Lesegerät mit Energie versorgt werden, ist von grundlegender Bedeutung. Aufgrund dieser Merkmale können Gruppen von RFID-Systemen gebildet und bezüglich der Leistungsfähigkeit ihrer jeweiligen Komponenten in Low-End-Systeme, Systeme mittlerer Leistungsfähigkeit und High-End-Systeme unterschieden werden.

Eine weitere Gruppierung von RFID-Systemen kann entsprechend ihrer jeweiligen Reichweite – also des maximal möglichen Abstandes zwischen Transponder und Lesegerät – erfolgen.

Hier werden in der Regel Close-Coupling-, Remote-Coupling- sowie Long-Range-Systeme unterschieden.

Die Bauformen von Transpondern reichen vom Glas-Injektat über die elektrische Ohrenmarke bis hin zu Scheckkartenformaten, verschiedenen Scheibenbauformen sowie schlagfesten und bis zu 200° Celsius hitzebeständigen Datenträgern für die Lackierstraßen der Automobilindustrie. Die flexible Auslegbarkeit der Identifikationspunkte, Baugröße, Form und Feldcharakteristik der Antenne machen RFID-Systeme insgesamt zu einer sehr vielseitigen automatischen Identifikationstechnologie. Diese Gruppierungen ermöglichen sowohl eine Einordnung von RFID-Systemen hinsichtlich der auf ihnen basierenden möglichen Anwendungen sowie eine Einschätzung der damit verbundenen Fragen zur Informationssicherheit und zum Datenschutz.