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2.5 Ressourcen bereitstellen

Wie viel Aufwand für Notfallvorsorge?

Zu viel Aufwand für Sicherheit ist unwirtschaftlich, zu wenig Aufwand bedeutet die Inkaufnahme unvertretbarer Risiken. Dies gilt gleichermaßen für die Informationssicherheit wie für das Notfallmanagement. Bereits in einem frühen Stadium des Notfallmanagement-Prozesses sollte sich eine Institution folglich daher darüber klar werden, in welchem Umfang sie Ressourcen für die Notfallplanung bereitstellen möchte.

Aufwände

Der personelle Aufwand ist insbesondere bei dem Aufbau des Notfallmanagements und der Entwicklung von Vorsorgekonzepten besonders hoch, ist aber auch in den weiteren Phasen nicht unbedingt gering. Sowohl

  • die Umsetzung der Notfallvorsorgekonzepte und die Durchführung von Tests und Übungen,
  • als auch die regelmäßige Überprüfung von Wirksamkeit und Angemessenheit der vorhandenen Notfallkonzepte sowie deren Weiterentwicklung

erfordern personelle Ressourcen, die bei der Initiierung des Notfallmanagement-Prozesses berücksichtigt werden sollten.

In der Regel werden für das Notfallmanagement keine eigenen Stellen geschaffen. Die zusätzlichen Tätigkeiten müssen die betroffenen Mitarbeiter folglich neben ihren eigentlichen Aufgaben erledigen. Dies gilt insbesondere für kleinere Institutionen.

Ein Notfallvorsorgekonzept enthält ein Bündel an organisatorischen, infrastrukturellen und technischen Maßnahmen. Auch die infrastrukturellen und technischen Maßnahmen etwa die Vorhaltung von Ausweichräumlichkeiten und redundanten IT-Systemen, erfordern nicht nur einen finanziellen Aufwand, sondern auch für Auswahl und Beschaffung, Inbetriebnahme und Betrieb, Überwachung und Wartung zusätzliche Arbeitszeit.

Sofern kein ausreichendes internes Knowhow vorhanden ist, müssen auch Kosten für externe Experten berücksichtigt werden, die für bestimmte Fragestellungen hinzugezogen werden, etwa bei der Konzeption technischer Lösungen oder der Bestimmung gesetzlicher Anforderungen.

Erträge

Es ist ungleich schwerer, den Ertrag der Notfallvorsorge zu bestimmen, als deren Kosten. Notfallmanagement erhöht die Widerstandsfähigkeit einer Institution und kann damit die Schäden abmildern, die bei einem Notfall drohen. Dies gilt sowohl für die direkten Kosten, etwa Umsatzausfällen, Vertragsstrafen oder Wiederherstellungskosten, als auch die indirekten, etwa denen, die sich aus Ansehensverlusten ergeben.

Da Notfälle und die mit ihnen verbundenen Schäden nur schwer vorhersagbar sind, muss in besonderer Weise auf die Wirtschaftlichkeit der Notfallvorsorge geachtet werden. Die in den nächsten Kapiteln beschriebenen Analyseverfahren unterstützen diese Zielsetzung.

Synergieeffekte nutzen

Das Notfallmanagement weist vielfältige Berührungspunkte zu anderen Aufgaben auf, insbesondere dem Sicherheits-, dem Informationssicherheits- und dem Risikomanagement. Wenn Sie auf eine enge Zusammenarbeit mit verwandten Bereichen achten, können Sie Synergieeffekte ausnutzen und damit zur Wirtschaftlichkeit des Notfallmanagements beitragen.