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Cybersicherheit für Weltraumsysteme

Stärkung der Cybersicherheit für Weltraumsysteme mit Relevanz für Staat, Wirtschaft und Gesellschaft

Weltraumgestützte Dienste sind ein wesentlicher Bestandteil der modernen Gesellschaft geworden. Wenn diese Dienste ausfallen oder nicht ordnungsgemäß gesichert sind, kann dies schwerwiegende Folgen für Bereiche wie Verkehrssicherheit, Rettungsdienste oder Krisenmanagement haben. Weltraumsysteme, einschließlich des Boden-, Weltraum-, Kommunikations- und Startsegments, sollten während ihres gesamten Lebenszyklus, d.h. von Design über die Herstellung und den Betrieb bis zur Außerbetriebnahme, Sicherheitsstandards erfüllen. Während für den Betrieb am Boden terrestrische Sicherheitsanforderungen angewendet werden können, stehen Weltraumsysteme vor besonderen Herausforderungen, wie z.B.:

  • Die lange Lebensdauer von Satelliten und die außergewöhnlichen Bedingungen im Weltraum erfordern eine spezielle IT-Sicherheit.
  • Sind Satelliten einmal im Orbit und in Betrieb, lassen sich Änderungen nur schwer vornehmen.
  • Ein physischer Zugriff auf das Raumsegment kann nicht ausgeschlossen werden, hierfür sind Sicherheitsmaßnahmen zu berücksichtigen.

Ziele und Handlungsfelder

Die Positionierung des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) konzentriert sich auf das Leitziel „Stärkung der Cybersicherheit für Weltraumsysteme mit Relevanz für Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, um die Verfügbarkeit von Diensten durch sichere und vertrauenswürdige Kommunikation zu gewährleisten.“

Konkrete Maßnahmen umfassen:

  • Kontinuierliche Entwicklung von IT-Sicherheitsanforderungen und -empfehlungen für resiliente Weltraumsysteme für Hersteller, Entwickler, Betreiber und Zulieferer; zusätzlich zu den bereits veröffentlichten IT-Grundschutzprofilen für Raumfahrtsysteme Teil 1: Raumsegment und Teil 2: Bodensegment und der Technischen Richtlinie Teil 1: Raumsegment.
  • Etablierung eines konstruktiven Dialogs zwischen kommerziellen Akteuren, Verwaltung und Forschungseinrichtungen. ACS Cybersicherheit im Weltraum bietet die Plattform Informationen über aktuelle Trends und Entwicklungen auszutauschen und Lösungen zwischen allen Beteiligten zu diskutieren.
  • Aktive Beiträge zu internationalen Standardisierungsinitiativen über ausgewählte Kanäle/Mitglieder.
  • Beratung zur Unterstützung der Entwicklungsarbeiten in frühen Projektphasen. Die IT-Sicherheitsarchitekturen für zulassungsfähige Satelliten müssen den aktuellen Stand der technischen Entwicklung widerspiegeln und zukunftssichere Kryptosysteme beinhalten.
  • Übersicht über neue Entwicklungen und Technologien (New Space) und Bewertung der Risiken und Herausforderungen im Hinblick auf die Informationssicherheit.
  • Entwicklung eines standardisierten mehrstufigen Sicherheitsanforderungsschemas.
  • Präsentation der Ergebnisse in öffentlichen Veranstaltungen und Medien, um das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Cybersicherheit in Weltraumsystemen zu schärfen.

Weltraumsysteme für hoheitliche Anwendungen 

Das BSI befasst sich auch mit der IT-Sicherheit für Verschlusssachen in militärischen und zivilen Weltraumsystemen wie dem Public Regulated Service (PRS) des europäischen Galileo-Systems.

Zu den Aufgaben gehören:

  • Akkreditierung von Kryptographiegeräten für die Verarbeitung von Verschlusssachen.
  • Entwurf und Betrieb von Schlüssel- und Sicherheitsmanagementsystemen für den PRS
  • Zusammenarbeit mit anderen Mitgliedstaaten und EU-Institutionen und -Agenturen in Bezug auf die Harmonisierung, Standardisierung und Kompatibilität der nationalen Infrastrukturen für das PRS Schlüsselmanagement.