Cyber-Sicherheit für den Austausch medizinischer Daten: 5G-Campusnetz für klinische und eHealth-Anwendungen
Das Projekt „medCS.5“ setzt neue Maßstäbe in puncto Datenaustausch von medizinischen Daten: Durch die Verwendung von 5G und LiFi in einem speziellen Campusnetzwerk wird höchste Datensicherheit und Geschwindigkeit gewährleistet. Die Simulation von Sicherheitsbedrohungen ermöglicht eine ständige Verbesserung des Systems. Auch die Patientendatensicherheit wird durch Quantum-Key-Distribution (QKD) gewährleistet. Durch die Analyse von Verkehrsdaten können Behandlungsprozesse optimiert werden und die Resilienz des Systems steht jederzeit im Vordergrund.
Neue Kommunikationstechnologien wie 5G/6G werden in der Versorgungswirklichkeit eine zunehmend größere Rolle spielen: bedingt sowohl durch moderne Diagnose- und Behandlungsverfahren als auch das mobile Patientenmonitoring. Damit ergeben sich aber auch große Herausforderungen an die Resilienz der Infrastruktur sowie an die Datensicherheit, vor allem für die sensibelsten Daten: gesundheitsbezogene Informationen des einzelnen Menschen. Gerade dafür muss eine hinreichend geschützte Verarbeitung sichergestellt werden.
Ein sicheres und zuverlässiges IoT-Netzwerk im Dienst des Patienten. Dabei ermöglicht die 5G-LiFi-Netzwerkinfrastruktur die Einbeziehung aller relevanten Datenquellen entlang der Behandlungsstationen eines Patienten in einem Krankenhaus. Dadurch verbessert sich auch die Patientenversorgung, -sicherheit und -erfahrung.
Das Ziel des Projektes „medCS.5“ ist die Patientendatensicherheit und Resilienz von 5G-Infrastrukturen im medizinischen Bereich zu analysieren, Bedrohungspotenziale zu identifizieren und daraus abgeleitet Empfehlungen für Sicherheit, Design und Betrieb solcher Netze zu formulieren. Dazu werden verschiedene komplementäre Methoden, innovative Technologien sowie neuartige Algorithmen und Tests entwickelt, validiert und eingesetzt. Darüber hinaus wird gezeigt, wie die Resilienz des Netzes durch ergänzende neue Technologien und Entwicklungen weiter gestärkt werden kann
Als Ergebnisse der Projektdurchführung sollen Sicherheits- und Resilienz-Konzepte entstehen, die die oben beschriebene Zielstellung umsetzen. Darüber hinaus sollen mit Hilfe von Proof-of-Concept-Implementierungen ausgewählte Konzepte an spezifischen Anwendungsfällen erprobt werden. Dabei sollen standortübergreifende 5G-Testbeds als ein Fundament dienen. Ausgewählte Lösungsbausteine sollen zudem als Open Source zur Verfügung gestellt werden.
Im Rahmen der Entwicklungen sollen Lösungen entstehen, die spezifische Bedürfnisse von Anbietern und Anwender adressieren. Dazu gehört unter anderem die Entwicklung von Resilienz-Konzepten, welche providerübergreifend einen sicheren Wiederanlauf des Netzes in Krisensituationen ermöglichen. Darüber hinaus sollen Lösungen entstehen, die das Supply-Chain-Risk-Problem adressieren und so Flexibilität bei der Komponentenauswahl zurückgewinnen. Die vorgeschlagenen Konzepte sollen insgesamt einen verlässlichen und beherrschbaren Betrieb von 5G-Systemen ermöglichen und dabei gleichzeitig die Umsetzung von Diensten mit besonders hohen Sicherheitsanforderungen erlauben. Darüber hinaus wird erwartet, dass einige der entwickelten Lösungsbausteine ‒ beispielsweise im Bereich sicherer Virtualisierungsumgebungen ‒ auch in andere Bereiche wie beispielsweise Edge Computing oder e-Health transferiert werden können. Das Projekt strebt ferner eine aktive Beteiligung an Standardisierungsaktivitäten bezüglich der O-RAN-Open Radio Access Network ALLIANCE und ETSI an.
Projektlaufzeit: 31.12.2022 -31.12.2024 Fördersumme: 2,1 Mio. € Partner: ITPower Solutions GmbH, Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI), Universität Rostock, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) Projektleitung: Dr. Sadegh Sadeghipour, ITPower Solutions GmbH Website: www.hhi.fraunhofer.de