Cyber-Sicherheit und digitale Souveränität in den 5G/6G Campus-Netzwerken mittels Public-Key-Infrastructure (PKI)
Über das Projekt „PIA5“ unterstützt das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnologie (FIT) in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern die Entwicklung einer sicheren und zuverlässigen Infrastruktur für 5G-Campus-Netzwerke. Dabei sollen modernste Technologien wie Operational Technology und Multi-Access Edge Computing eingesetzt werden. Um die Sicherheit der Datenübertragung zu gewährleisten, wird auch eine Public-Key-Infrastructure (PKI) implementiert. So wird gewährleistet, dass nur autorisierte Personen Zugriff auf die Daten haben. Das Projekt geht somit einen wichtigen Schritt hin zur digitalen Souveränität von Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen.
Die Einführung von 5G-Campus-Netzwerken in den Produktionsbereich führt dazu, dass klassische Automatisierungstechnik (OT) und Informationstechnik (IT) zusammenwachsen. Diese neue Architektur erfordert neuartige Security-Mechanismen zu einem sicheren Betrieb. Gleichzeitig bietet dieses Zusammenwachsen die Chance für den Aufbau neuer Industrie 4.0-Konzepte und innovativer Geschäftsmodelle wie „Pay-per-Use“.
Die Ergebnisse des Projekts sollen eine sichere übergreifende Kommunikation zwischen Informationstechnologie (IT) und Operational Technology (OT) sicherstellen. Dabei gelten 5G-Campus-Netzwerke als IT-Lösung unter Einsatz von Multi-Access Edge Computing (MEC) und Automatisierungstechnik mit den klassischen Feldbussen. Dies wird als Operational Technology (OT) bezeichnet. Das Projekt PIA5 demonstriert den sicheren Betrieb einer Produktionslinie über den gesamten Lebenszyklus der integrierten Komponenten bis hin zu ausgelieferten und beim Kunden betriebenen.
Die Projektergebnisse werden im Rahmen einer Testintegration in einer realen Produktion überprüft. Dazu erfolgt eine technische Umsetzung und Evaluierung ausgesuchter Use-Cases. Eine speziell erstellte Multi-Access-Edge-Computing-App managt die Verbindung zwischen einem industriellen 5G-Campus-Netzwerk und der Automatisierungstechnik. Ausgewählte Automatisierungskomponenten werden in das System integriert und im Rahmen eines Brownfield-Szenarios berücksichtigt, die nicht für das neue Sicherheitskonzept angepasst werden können.
Das Projekt stärkt das Konsortium und sein Netzwerk am Standort Deutschland durch neu erworbene Lösungskompetenz zur Gewährleistung der neuen und hohen Anforderungen bei der Verknüpfung von Automatisierungstechnik und 5G-Campus-Netzwerken. Es erlaubt den zielgerichteten Transfer der Ergebnisse durch eine individuelle Verwertung bei den Partnern. Durch die Einbindung von verschiedenen Verbänden wie dem VDMA--Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, der 5G-ACIA und ausgewählten Feldbus-Gremien können direkte Anforderungen aus der Industrie berücksichtigt und entsprechende Kontakte zu potenziellen Kunden geknüpft werden.
Das Projekt stärkt das Konsortium und sein Netzwerk am Standort Deutschland durch neu erworbene Lösungskompetenz zur Gewährleistung der neuen und hohen Anforderungen bei Sicherheit und Resilienz im Kontext von Wireless Backhaul. Es erlaubt den zielgerichteten Transfer der Ergebnisse durch Qualifikation wissenschaftlichen Personals, Abschlussarbeiten, wissenschaftliche Veröffentlichungen sowie ggf. Patente, Anwendungsszenarien in Zusammenarbeit mit einzelnen Unternehmen und Verbänden wie NGMN, 5G-ACIA, BDEW, UP-KRITIS und Standardisierung wie 6G (zum Beispiel über 3GPP).
Projektlaufzeit: 31.12.2022 -31.12.2024 Fördersumme: 1,2 Mio. € Partner: ZIEHL-ABEGG SE, Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen (IIS), Hochschule Offenburg Projektleitung: Karl Goldmann, ZIEHL-ABEGG SE Website: www.pia5.de