Warnung vor Kaspersky-Virenschutzsoftware nach §7 BSIG
Häufig gestellte Fragen und Antworten (archiviert)

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat am 15. März 2022 vor dem Einsatz von Virenschutzsoftware des russischen Herstellers Kaspersky gewarnt. Die Warnung erfolgte gemäß §7 BSI-Gesetz (BSIG) und befindet sich im Archiv.
Warnung nach §7 BSIG: Virenschutzsoftware des Herstellers Kaspersky (archiviert)
Pressemitteilung: BSI warnt vor dem Einsatz von Kaspersky-Virenschutzprodukten
Übersichtsseite: Warnungen gemäß §7 BSIG
Nachfolgend veröffentlicht das BSI häufig gestellte Fragen und Antworten zum Thema. Die Listen werden fortlaufend erweitert.
Allgemein
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Virenschutzsoftware hat tiefgehende Eingriffsrechte in PCs, Smartphones, Laptops und andere IT-Infrastrukturen. Vertrauen in die Zuverlässigkeit und den Eigenschutz des jeweiligen Herstellers sowie seiner authentischen Handlungsfähigkeit ist daher entscheidend für den sicheren Einsatz solcher Systeme. Bestehen Zweifel hieran, birgt Virenschutzsoftware eben aufgrund ihrer tiefen Eingriffsrechte ein besonderes Risiko für eine zu schützende IT-Infrastruktur. Im Kontext des Krieges, den Russland gegen die Ukraine führt, könnte ein russischer IT-Hersteller selbst offensive Operationen durchführen, oder gegen seinen Willen dazu gezwungen werden, Zielsysteme anzugreifen, oder als Opfer einer Cyber-Operation ohne seine Kenntnis ausspioniert oder als Werkzeug für Angriffe gegen seine eigenen Kunden missbraucht werden. Alle Nutzerinnen und Nutzer der Virenschutzsoftware können von solchen Operationen betroffen sein, Unternehmen und Behörden mit besonderen Sicherheitsinteressen sowie Betreiber Kritischer Infrastrukturen in besonderem Maße. Daher empfiehlt das BSI, Anwendungen aus dem Portfolio von Virenschutzsoftware des Unternehmens Kaspersky durch alternative Produkte zu ersetzen.
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Nein. Zwar gibt es Staaten, die den Einsatz von Kaspersky-Virenschutzsoftware in ihrer Verwaltung untersagt haben, in Deutschland ist dies aber aktuell nicht der Fall. Anwender sollten in jedem Fall eine individuelle Bewertung und Abwägung der aktuellen Situation vornehmen, und dazu im Bedarfsfall auch professionelle Unterstützung hinzuziehen.
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Das BSI empfiehlt, Anwendungen aus dem Portfolio von Virenschutzsoftware des Unternehmens Kaspersky durch alternative Produkte zu ersetzen. Zu anderen Produkten wurden keine Aussagen getroffen.
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Das BSI kann keine technische Einzelfallberatung leisten. Virenschutzsoftware sollte generell mit Bordmitteln deinstalliert werden. Anwender, die dies nicht selbst können, sollten hierzu professionelle Unterstützung hinzuziehen.
Verbraucherinnen und Verbraucher
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Verbraucherinnen und Verbraucher stehen möglicherweise am wenigsten im Fokus, könnten aber bei Vorliegen eines erfolgreichen Angriffs ebenfalls Opfer von Kollateralauswirkungen werden. Das BSI empfiehlt, Anwendungen aus dem Portfolio von Virenschutzsoftware des Unternehmens Kaspersky durch alternative Produkte zu ersetzen. Anwender sollten in jedem Fall eine individuelle Bewertung und Abwägung der aktuellen Situation vornehmen, und dazu im Bedarfsfall auch professionelle Unterstützung hinzuziehen.
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Das BSI empfiehlt, Anwendungen aus dem Portfolio von Virenschutzsoftware des Unternehmens Kaspersky durch alternative Produkte zu ersetzen. Tests von Experten zeigen, dass sich Viren-Schutzprogramme zwar in ihrem Umfang unterscheiden, aber fast alle namhaften Programme zuverlässig funktionieren. Wichtig ist, dass der vorhandene Virenschutz nicht deinstalliert wird, ohne eine Alternative zu haben.
Es sind nur zwei Schritte nötig:
- Deinstallieren Sie die Kaspersky-Software und all ihre Plugins oder Erweiterungen.
- Aktivieren Sie den Virenschutz Ihres Betriebssystems oder installieren Sie ein Virenschutzprogramm Ihrer Wahl. Empfehlungen können Sie der Fachpresse entnehmen.
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Das BSI spricht keine Empfehlung von Anbietern oder Produkten aus. Hilfreiche Informationen zu alternativen Produkten finden Sie in einschlägigen IT-Fachmedien.
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Das BSI empfiehlt, Anwendungen aus dem Portfolio von Virenschutzsoftware des Unternehmens Kaspersky durch alternative Produkte zu ersetzen. Zu anderen Produkten wurden keine Aussagen getroffen.
Unternehmen und Organisationen
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Aktuell ist es für Unternehmen im Rahmen ihres Risikomanagements ratsam, folgenden Umstand zusätzlich zu betrachten:
Virenschutzprodukte haben tiefgehende Eingriffsmöglichkeiten in die IT-Systeme der Unternehmen.
Der Wechsel wesentlicher Bestandteile einer IT-Sicherheitsinfrastruktur muss im Enterprise-Bereich immer sorgfältig geplant und durchgeführt werden. Würden IT-Sicherheitsprodukte (also insbesondere Virenschutzsoftware) ohne Vorbereitung abgeschaltet, wäre man Angriffen aus dem Internet möglicherweise schutzlos ausgeliefert. Anwender sollten in jedem Fall eine individuelle Bewertung und Abwägung der aktuellen Situation vornehmen, und dazu im Bedarfsfall auch professionelle Unterstützung hinzuziehen. Deaktivieren Sie den Schutz nicht ohne eine Alternative.
Die Devise sollte lauten: „Ablösen statt Abschalten“.
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Das BSI empfiehlt allgemein, und damit auch gegenüber kleineren Unternehmen, Anwendungen aus dem Portfolio von Virenschutzsoftware des Unternehmens Kaspersky durch alternative Produkte zu ersetzen. Anwender sollten in jedem Fall eine individuelle Bewertung und Abwägung der aktuellen Situation vornehmen, und dazu im Bedarfsfall auch professionelle Unterstützung hinzuziehen.
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Produkttests zeigen, dass sich Viren-Schutzprogramme zwar in ihrem Umfang unterscheiden, aber fast alle namhaften Programme zuverlässig funktionieren. Wichtig ist, dass der vorhandene Virenschutz nicht deinstalliert wird, ohne eine Alternative zu haben:
- Deinstallieren Sie die Kaspersky-Software und all ihre Plugins oder Erweiterungen.
- Aktivieren Sie den Virenschutz Ihres Betriebssystems oder installieren Sie ein Virenschutzprogramm Ihrer Wahl. Empfehlungen können Sie der Fachpresse entnehmen.
- Wenn Ihnen die Zeit und die Ressourcen fehlen, holen Sie sich qualifizierte Unterstützung.