Verarbeitung von Verschlusssachen
Während SINA natürlich auch zum Schutz sämtlicher Informationen von Firmen und kritischer Infrastruktur eingesetzt werden darf, ist ein wesentlicher Anwendungsfall von SINA die Übertragung, Verarbeitung und Speicherung von amtlich geheimzuhaltenden Verschlusssachen (VS). Für die Handhabung von VS gelten besondere gesetzliche Anforderungen, welche sich auch auf die IT-Systeme erstrecken, mit denen VS verarbeitet werden sollen. Je nach Geheimhaltungsgrad sind SINA-Produkte mit unterschiedlich stark ausgeprägten Sicherheitsmechanismen verfügbar. Bei den Produktbezeichnungen von SINA kennzeichnet ein abschließender Buchstabe den maximalen Geheimhaltungsgrad, für den das jeweilige Produkt zur Verarbeitung von VS zugelassen ist:
- S für die Verarbeitung bis zu VS-NUR FÜR DEN DIENSTGEBRAUCH (VS-NfD)
- E für die Verarbeitung bis zu VS-VERTRAULICH
- H für die Verarbeitung bis zu GEHEIM
Beispielsweise darf eine SINA Workstation S grundsätzlich nur VS der Einstufung VS-NfD verarbeiten, während eine SINA Workstation H neben VS-NfD auch VS-VERTRAULICH und GEHEIM verarbeiten darf. Neben den bislang erwähnten Sicherheitsmechanismen kommen bei SINA-Produkten der Varianten E und H noch weitere hinzu, wie z.B. die quelloffene BIOS-Alternative coreboot zur Sicherung der Bootintegrität, Mechanismen zur Detektion von Manipulationsversuchen oder abstrahlgeschützte Gehäuse zur Vermeidung kompromittierender elektromagnetischer Abstrahlung.
Viele SINA-Produkte sind nicht nur in Ausführungen für den Schutz von deutschen VS erhältlich, sondern auch in Ausführungen für den Schutz von VS der Europäischen Union (EU) sowie der NATO.
- Kurz-URL:
- https://www.bsi.bund.de/dok/11540592