Navigation und Service

Arbeiten in Freital

Joshu Wiebe arbeitet seit August 2012 beim BSI und wurde im Januar 2020 stellvertretender Leiter der Projektgruppe Aufbaustab Standort Sachsen. Nach sieben Jahren in Bonn hat er sich dazu entschlossen, seinen Dienst- und Wohnort nach Freital zu verlagern und leitet dort mittlerweile das Referat "Erteilung von IT-Sicherheitskennzeichen". Warum er diesen Wechsel als eine große Chance sieht und wie es ist, am Standort Freital zu arbeiten, erzählt er uns im Interview.

Mitarbeiter im BSI

Sieben Jahre in Bonn sind eine ganz schön lange Zeit, zumal Freital ja nicht gerade um die Ecke liegt. Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Als ich letztes Jahr von der Entscheidung des BSI hörte, eine neue Dienstliegenschaft für 200 Mitarbeitende in Freital bei Dresden zu eröffnen, fand ich das von Anfang an spannend! Schließlich ist das BSI seit seiner Gründung ausnahmslos in Bonn angesiedelt. Die Gelegenheit an dem Aufbau eines so großen Dienstsitzes außerhalb von Bonn mitwirken zu können, wird sich sicherlich nicht sobald noch einmal ergeben.

Die Arbeit in der Projektgruppe Aufbaustab Standort Sachsen sehe ich daher als Chance völlig neue, spannende Aufgaben wahrzunehmen, die alles andere als alltäglich sind. Nicht zuletzt habe ich mich darauf gefreut, die neue Region und die Menschen kennenzulernen. Die Nähe zur Kulturstadt Dresden macht Freital zu einer begehrten Wohnlage und durch die Natur und die vielen Naherholungsgebiete auch sehr lebenswert.

Mit Sack und Pack nach Freital – fiel diese Entscheidung schwer?

Als die Pläne für die zweite Dienstliegenschaft in Freital sich konkretisierten, machten meine Frau und ich eine Urlaubsreise nach Dresden und damit verbunden natürlich auch nach Freital, um uns die Gegend einmal genauer anzuschauen. So hatten wir die Möglichkeit uns ein erstes Bild von Freital zu machen. Auch allgemeine Fragen wie "Benötigen wir ein Auto?", "Wo liegt der nächste Supermarkt?" konnten so sehr schnell beantwortet werden.

Eine Besichtigungsreise kann ich jedem Interessierten nur ans Herz legen. Es liegt ein Unterschied darin, etwas zu lesen oder erzählt zu bekommen und eine Stadt mit eigenen Augen zu sehen und zu erleben. Gerne kann man im Zuge dessen auch die Liegenschaft des BSI in Freital besuchen. Besonders hilfreich waren auch die Gespräche mit Ansässigen. Hier stehen wir als inzwischen offizielle Freitaler natürlich auch gerne zur Verfügung!

Natürlich verlässt man seine Heimat immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge – aber nein, wirklich schwer fiel die Entscheidung nach dieser Besichtigungsreise nicht mehr.

Wie war der erste Eindruck von Freital und hat sich dieser nach sechs Monaten bestätigt?

Nach vielen Jahren in der Bonner Innenstadt war der Umzug nach Freital nicht nur eine regionale Veränderung, sondern zugleich ein Umzug von der Großstadt in eine Stadt mittlerer Größe. Hier lagen übrigens auch die anfänglichen Bedenken – sollte Freital mit seinen knapp 40.000 Einwohnern am Ende zu "ländlich" sein? Nach sechs Monaten kann ich auf diese Frage guten Gewissens mit nein antworten.

Freital bietet alles für den täglichen Bedarf. Es gibt eine große Auswahl an Supermärkten, Bäckereien und einen Wochenmarkt. Auch vielfältige Freizeitaktivitäten sind möglich. Egal ob man die Umgebung mit einer klassischen Wanderung inklusive Fahrt in der Talbahn und Einkehr erkunden möchte, sich bei einem Besuch im Freitaler Freizeitzentrum mit großer Saunalandschaft erholen will oder die Kultur-, Restaurant- und Barszene im nur 10 Minuten entfernten Dresden erleben möchte – hier sollte eigentlich für jeden etwas dabei sein.
Kurz und knapp: Freital bietet eine gesunde Mischung aus Kultur, Natur und Stadt. Die ersten Bedenken waren also schnell vergessen.

Was unterscheidet den Arbeitsalltag in Freital von dem in Bonn?

Der momentan größte Unterschied ist die (noch) geringe Anzahl an Kolleginnen und Kollegen vor Ort. Bis vor Kurzem waren wir drei permanente Mitarbeitende in der Liegenschaft Dresdner Straße. Wie man anhand der zahlreichen Stellenausschreibungen für Freital sehen kann, hat sich dies aber bald geändert. Zum 01. Juli 2020 hat der erste Fachkollege seine Einarbeitung in Bonn begonnen. Zudem haben wir eine Vielzahl an neuen Stellen für den Standort Freital ausgeschrieben – daher wird es hoffentlich bald belebter im Büro.
Ein weiterer Unterschied sind Angelegenheiten, die man früher auf dem "kleinen Dienstweg" geklärt hat. Dies läuft nun alles über Telefon oder E-Mail. Wir arbeiten derzeit daran, eine Lösung für Videokonferenzen am Dienstort Freital zu realisieren, damit man die Bonner Kolleginnen und Kollegen auch aus der Ferne sehen kann.

Die Dienstliegenschaft in Freital liegt zum Glück sehr zentral. In unmittelbarer Nähe sind ein Supermarkt, eine Metzgerei mit Mittagstisch und eine Kantine. Somit hat sich an der Pausengestaltung nichts verändert.

Und wie funktioniert die Zusammenarbeit mit den Bonner Kolleginnen und Kollegen? Ist bei der Entfernung von fast 600 Kilometer noch ein "Wir"-Gefühl möglich?

Da ich bereits viele Jahre im BSI in Bonn tätig war, kenne ich viele der Kolleginnen und Kollegen persönlich. Das macht es für mich natürlich leichter. Zudem nehme ich derzeit noch viele Dienstreisen wahr, wodurch es mir möglich ist den persönlichen Kontakt aufrecht zu erhalten.

Aber natürlich sollen auch neue Kolleginnen und Kollegen, die zum größten Teil gar nicht aus dem Rheinland kommen, die Möglichkeit haben, die Mitarbeitenden in Bonn kennenzulernen. Dafür ist neben der fachlichen auch eine soziale Einarbeitung und Vernetzung am Dienstort Bonn geplant. Es ist uns besonders wichtig, dass die Freitaler und Bonner Kolleginnen und Kollegen genügend Zeit haben, um sich gegenseitig persönlich kennenzulernen.
Für die einfache tägliche Zusammenarbeit wird der Standort Freital als NdB-Standort geplant und ausgebaut, so ist es zukünftig möglich in gewohnter Weise VS-NfD Inhalte per Telefon über die Ländergrenze hinweg zu besprechen.

Durch einen ständigen Austausch zwischen Bonn und Freital wollen wir von Anfang an das Gefühl einer "Außenstelle" vermeiden. Jede Liegenschaft hat natürlich ihre eigene Kultur, allerdings sind alle – ob Bonn oder Freital – Teil des BSI und werden in die BSI-Gemeinschaft mitaufgenommen.

Würde man die Zeit zurückdrehen – fühlt sich die Entscheidung für Freital immer noch richtig an?

Die Eröffnung einer weiteren Liegenschaft in Freital und der damit verbundene Wechsel ist nicht nur für die Mitarbeitenden des Aufbaustabes, sondern für das gesamte BSI eine völlig neue Aufgabe. Neue Aufgaben sind immer mit Herausforderungen und zum Teil auch Schwierigkeiten verbunden, aber auch – und das ist das Wichtige – mit Chancen und Möglichkeiten. Ich bin froh darüber Teil dieser Aufgabe zu sein und würde mich jederzeit wieder dafür entscheiden.